Die Tiere auf den Fotos sind unsere eigenen Tiere. Bruteier, Küken und Jungtiere auf Anfrage.
Silverudds Blå / Silverudds Blue wurden in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts von einem schwedischen Pfarrer namens Martin Silverudd für die schwedische Eierproduktion erzüchtet. Er wollte eine Hühnerrasse schaffen, die mit ihrer Legeleistung mit den Hybriden konkurieren kann und gleichzeitig die Vorteile eines Rassehuhnes aufweist, wie z.B. die Reproduzierbarkeit und Vitalität. Sein Ziel war es die Legeleistung weiter zu optimieren, nur wollte er die Zucht auch ohne Fallnestkontrolle betreiben können. Daher züchtete er ein Huhn, das reinerbig für die grüne/blaue Eierschalenfarbe ist und bei der jede Henne eine individuelle (grüne/blaue) Eierfarbe legen sollte. Deshalb ist das Farbspektrum der Eier bei den Silverudds so ungewöhnlich groß und reicht von hellem türkis bis dunklem moosgrün. Die Hähne sind daher äußerst interessant für die "Bunt- und Grünleger-Zucht", sofern sie wirklich homozygot (reinerbig) sind. Die Reinerbigkeit für grüne Eierschalenfarbe ist ein wichtiges ursprüngliches, rassespezifisches Merkmal -welches daher erwartet werden darf und doch leider nicht automatisch vorausgesetzt werden kann- und das bei Vermischung mit nicht reinerbig grünlegenden Tieren automatisch verloren geht (siehe unten "Der Preis der Silverudds"!). Den Ursprung für das blaue Gefieder der Silverudds vermutet man bei den Australorp, die grüne/blaue Eierschalenfarbe stammt vermutlich von den Cream legbar. Leider verstarb Silverudd 1986 bevor er Standards für seine "Rasse" festlegen konnte, so dass sich die verschiedenen Zuchtlinien bis heute in ihren Merkmalen relativ stark unterscheiden können.
Diese in Deutschland noch seltenen aber sich, wegen ihrer fantastischen Eigenschaften, wachsender Beliebtheit erfreuenden Hühner, haben aufgrund ihrer ursprünglichen Verwendung eine hervorragende Legeleistung von 250 - 280 Eiern im Jahr,Eier von Silverudds die 50-65g wiegen und in vielen wunderschönen Grün- und Blautönen variieren können. Ihr einzigartiges Farbsprektrum reicht von hellen, pastellen Grün- und Blautönen bis hin zu kräftigem, dunklem Oliv- und Moosgrün. Aufgrund ihrer Robustheit und Kälteunempfindlichkeit stellen Hahn und Hennen ihre „Arbeit“ auch im Winter nicht so schnell ein. Die Hennen weisen wenig Bruttrieb auf, um die gewünschte Legeleistung erlangen zu können und sind daher für die "kleine Selbstversorgung" noch interessanter. Diese aktiven Futtersucher sind aufgeschlossen und freundlich und werden leicht zahm. Die bekannte gute Resistenz gegenüber der marek'schen Lähmung ist mir von schwedischen Züchtern als bekannt bestätigt worden. Die Hähne werden für ihre gute, ganzjährige Befruchtungsleistung geschätzt. Ich habe sie außerdem als extrem tolerant und nicht aggressiv gegenüber Menschen, anderen Hähnen und auch Küken erlebt. Die mir bekannten Hähne krähen angenehm dumpf und vergleichsweise leise. Die Küken sind auffallend agil, vital und befiedern schnell. Sie sind sehr selbstbewusst und neugierig und daher dem Menschen schnell zugänglich. Die Gefiederfarbe der Silverudds Blå/Blue ist, wie der Name schon sagt, blau. Dieses spaltet sich bei Verpaarung mit blau in wiederum blau, schwarz und splash (schmutzigweiß). Bereits bei den Küken erkennbar, können diese 3 Farben auftreten. Besonders die Hähne können bisweilen Gold oder Silber im Gefieder, vor allem an Hals und Sattel haben. Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen, die splashfarbenen oder schwarzen Tiere als "fehlfarbig" zu bezeichnen. Da es sich um keine anerkannte Rasse handelt, die auf Ausstellungen einem Standard entsprechen muss, darf man sich an den 3 Farbvariationen erfreuen. Die Tiere haben schöne grünfarbige Läufe, die je nach Federfarbe dunkler oder heller sein können. Sie tragen einen Einfachkamm und werden für ihre oft sehr dunklen "Knopfaugen" geschätzt. Die Hennen wiegen ca. 1,5-2 kg kg, die Hähne ca. 2-3 kg. Oft liest man, dass es eine leichte und eine schwere Variante gibt. Informationen hierzu sind allerdings nirgends zu finden, daher wird hier wohl die "allgemeine Unterschiedlichkeit" der einzelnen Zuchtlinien angesprochen. Die Kulturhönsföreningen konnte die Entstehung und Weiterführung einiger Linien ab ihrer Entstehung bei Martin Silverudd recherchieren und unterscheidet in den Stammbäumen aktuell 7 Linien. Einige von ihnen sind eng miteinander verwandt bzw. bauen aufeinander auf, wie z.B. die Sundblad- und die Widings-Linie, deren Hähne vermutlich das bekannte Bild mit goldenem und silbernem Hals- und Sattelgefieder prägten. Linien die eine gewisse Zeit isoliert gehalten wurden, wie die Västerbottenlinie, schienen dafür Reinerbigkeiten, in diesem Fall der grünen Eierschalenfarbe zu zeigen. Manche konnten allerdings nicht komplett zurückverfolgt oder mussten über Tierverluste hinweg „gerettet“ werden, wie die Pernilla- und die Andersons-Linie, die ebenfalls als reinerbig für die grüne Eierschalenfarbe gilt. Die Pastor-Linie wird leider zumindest von ihrer Schirmherrin Åsa Larsson nicht mehr weitergeführt und es wird nach Angaben der Kulturhönsföreningen kein Material weitergegeben, bis fehlerhafte Tiere ausgeschlossen sind. Eine bereits gut „bereinigte“ Linie mit besonders hoher Legeleistung ist „Bosses alte Linie“(von der ich z.B. einen hohen Anteil in der meinigen habe). Züchtungshistorisch ist dies für mich eine wirklich spannende Arbeit der Kulturhönsföreningen und ich bin sehr auf die Entwicklung -auch in Deutschland- gespannt. Hierzulande muß ich allerdings leider vorwiegend feststellen, dass die „unverwandte“ Verpaarung einer reelen und ergebnisorientierten Linienzucht vorgezogen wird, so dass mittelfristig hier kaum nennenswerte Resultate zu erwarten sind aber es bleibt spannend. Einige Linien hatten oder haben Schwierigkeiten mit rezessiven Genen wie dem rezessiven weiß oder der Wildfarbe und natürlich dem Braunleger-Gen aber ich bin zuversichtlich dass sich dies langfristig durch den Aufbau ordentlicher Zuchten ändern wird.